Calgary

Um uns und unsere Kleidung und Ausrüstung mal wieder auf einen zivilisierte Stand zu bringen, haben wir uns für die zwei Tage in Calgary dazu entschieden, uns ein festes Zuhause zu gönnen. Also schnell am Tag vorher mit dem Handy ein "Homestay" gebucht. Ein Homestay ist sozusagen ein Bed-and-Breakfast ohne Breakfast...

Normalerweise vermietet eine Familie z.B. die beiden Zimmer der inzwischen ausgezogenen Kinder. Nicht aber dieses Mal: In unserem Homestay hatte eine chinesische Familie ein Einfamilienhaus konsequent in eine Herberge umgerüstet und es geschafft, in diesem "normalen" Vorstadthaus  (in dem vermutlich vorher eine kanadische Durchschnittsfamilie mit 2 Kindern gewohnt hat) elf Zimmer zu vermieten! Trotzdem eine empfehlenswerte Unterkunft, da wir Küche und Waschmaschine benutzen durften, unsere Wäsche im Garten aufgehängt haben und alles wunderbar sauber und ordentlich war.

Calgary ist überraschend provinziell, wenn man bedenkt, dass es ungefähr dreimal so viele Einwohner hat wie Leipzig und hinsichtlich der Fläche vermutlich die zehnfache Größe.  So besteht zum Beispiel der gesamte öPNV neben einigen Bussen aus ganzen zwei (!) Straßenbahnlinien. 

Insgesamt steht die Stadt noch immer unter dem Eindruck der Olympischen Spiele von 1988. Die nahe gelegene Sprungschanze und die Bobbahn werden als Naherholungsgebiet genutzt. Vom Sprungturm kann man an einer Zip-Line über 400 m frei schwebend hinabsaussen.

Sehenswert in der Innenstadt ist der Calgary-Tower, auch wenn er inzwischen nicht mehr das höchste Gebäude der Stadt ist - die zahlreichen Ölkonzerne (Kanada ist das Land, das am meisten Erdöl in die USA exportiert, weit vor Saudi Arabien oder Kuweit!) mussten natürlich immer für eine absehbare Zeit die jeweils höchste Firmenzentralen haben ...