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Die mexikansiche Pazifikküste

Der Cliffhanger am Ende des letzten Berichts war gar keine Absicht - ich bin davon ausgegangen, dass der auf der Startseite erwähnte geistreiche Leser und die gebildete Leserin selbst schließen können, dass ich mich aus der Sandpiste wieder befreien konnte, da ich sonst den Bericht nicht hätte hochladen können - aber trotzdem danke für die Anteilnahme!

Nun also das mexikanische Festland... Die Fährfahrt war schon großer Spaß (mit Camping an Board einer alten holländischen Fähre waren wir fast 24 Stunden unterwegs, für weniger als 200 € inkl. mehrere Mahlzeiten). Während der Fährfahrt haben wir den Wendekreis des Krebes überquert und somit befinde ich mich bei Ankunft in Mazatlan offiziell in den Tropen. Ich nutze die große Stadt erstmal für einen Besuch beim Arzt: für das "Herausoperieren" eines Seeigelstachels aus meiner Fußsohle muss ich dann umgerechnet 3 € bezahlen - in Ermangelung einer Lampe leuchte ich dem Medicus bei der Operation mit seinem Handy und die anschließende Desinfektion und das Verbinden erledige ich lieber selber, er hat die notwendigen Materialien gerade nicht da...

Von Mazatlan aus geht es auf der Mex 200 immer an der Küste lang nach Süden, bis nach Acapulco. Der große Unterschied zur Baja California ist, dass die Hitze jetzt tropisch ist: alles ist ständig feucht, Polster und Handtücher klamm, Schlüssel und andere Metallgegenstände fangen an zu rosten und selbst nachts bleibt es so schwül, dass man kaum schlafen kann. Ich habe mir inzwischen einen alten PC-Lüfter beim Bett installiert, der die Nacht über durchläuft...

Dafür hat sich die Landschaft dramatisch gewandelt: keine Wüste mit Kakteen mehr, stattdessen tropischer Wald und Palmen soweit das Auge reicht. Auf der Mex 200 fährt man häufig wie durch einen Tunnel im Wald, die Bäume wachsen über der Straße wieder zusammen und bilden eine enge Röhre, an deren Ränder ein ständiger Kampf zwischen dem Wachstum der Natur und den Aufbauten der durchrauschenden LKWs stattfindet.

Für die ca. 1.500 km von Mazatlan nach Acapulco habe ich 5 Tage gebraucht - einerseits weil es hier in Mexiko langsamer voran geht als weiter nördlich,  andererseits weil es jeden Abend einen so schönen Stellplatz am Meer gab, dass ich am nächsten Morgen diesen nur unter Aufwendung starker Willenskraft überhaupt verlassen konnte. 
Nun aber schaue ich mir heute Abend noch die Klippenspringer (Foto links; Quelle Wikipedia) hier in Acapulco an, bevor es morgen nach Mexiko City geht und das Klima hoffentlich etwas erträglicher wird.

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Kommentare: 2
  • #1

    Ingrid & Reinhard (Sonntag, 07 Oktober 2018 05:56)

    Schoen, wieder von Dir zu hoeren, Christian! Hoffentlich ist der Seeigelstachel vollkommen entfernt worden. Alles Gute weiterhin. In Mexico City sollte es endlich deutlich kuehler fuer Dich werden. In alter Frische...Ingrid und Reinhard

  • #2

    Oliver (Samstag, 13 Oktober 2018 22:44)

    Schöne Bilder.