Alles dreht sich um den Äquator

Einen Globus hält man in Deutschland normalerweise so, dass der Nordpol oben ist. Und auch auf unseren Landkarten ist in der Regel Norden oben. Die Ecuadorianer sehen die Welt etwas anders, denn für sie ist der Äquator maßgeblich und richtungsgebend. 
Auf einer hier geläufigen Landkartenart verläuft der Äquator nicht waagerecht sondern von oben nach unten. Osten ist also oben und Norden links, was auch Sinn ergibt, da sich das Wort "Norden" von der indoeuropäischen Wortwurzel "Ner" für "links" ableitet. Eine durchaus interessante Perspektive...
Auf dem Bild stehe ich zumindest mit einem Fuß schon auf der Südhalbkugel; im Hintergrund kann man in den Wolken den Cayambe nur erahnen. Er ist der dritthöchste Berg in Ecuador (5.790 m) und der einzigen Gletscher auf der Welt, der direkt am Äquator liegt.

Nach ein paar erholsamen Tagen bei Hans in der "Finca Sommerwind" fahre ich zum Cotopaxi Nationalpark. In Ecuador ist der Eintritt in alle Nationalparks kostenlos und so verbringe ich hier zwei Tage am Fuße des höchsten aktiven Vulkans der Welt - leider lässt er sich nie in seiner ganzen Pracht sehen sondern versteckt sich immer schüchtern hinter Wolken. 
Auf der Hochebene auf fast 4.000 m leben Wildpferde und man kann wunderbar wandern.

Ein weiteres Highlight in Ecuador ist die Laguna Quilotoa, ein Kratersee in einem erloschenen Vulkan.
Der Vulkankrater hat fast 3 km Durchmesser und liegt ebenfalls auf rund 4.000 m Höhe. Insgesamt ist das Wetter hier in den Bergen regnerisch und kühl. Bei meiner Wanderung um den See muss ich immer wieder Schutz vor dem Regen suchen.