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Willkommen in Guatemala - Von Tikal nach Livingston

Von San Ignacio in Belize ist es nicht weit zur Grenze nach Guatemala. Eigentlich kein Problem, allerdings hat Carl heute keine Lust dazu. Er bleibt stehen. Das sollte er eigentlich nicht tun. Er ist schließlich ein Fahrzeug und kein Stehrumchen. Aber mit einem kleinen Loch im für die Dieselversorgung wichtigen Überdruckschlauch fährt es sich halt schlecht. Das Konzept dieser Reise basiert u.a. darauf, dass bei Problemen mit Carl jeder Mechaniker südlich der USA helfen kann. Und dieses Mal ist es Carlos, der rein zufällig vorbei kommt und noch auf der Straße alles wieder heile macht...

So schaffen wir es doch noch am selben Tag zur Grenze. Grenzübertritte in Mittelamerika sind leicht chaotisch, in der Regel aber unproblematisch - es sei denn, man hat ein Auto dabei. Dieses Mal benötigt der Grenzbeamte Kopien der Fahrzeugpapiere und des Reisepasses mit dem bereits erteiltem Einreisestempel.  Nun macht aber der Grenzbeamte selbst natürlich keine Kopien, dafür ist der "Kunde" zuständig. Der nächste Kopierladen ist in der Stadt, in die man sich ja ohne Fahrzeug zum Beispiel mit einem Taxi begeben könnte. Und nun kommen die Schlepper ins Spiel, die ja auch leben wollen. Unser junger Mann ist Dortmund-Fan und kennt sogar den Live-Zwischenstand im aktuell laufenden Spiel gegen die Bayern. Außerdem kennt er einen anderen Beamten, der ganz inoffiziell Kopien mit seinem Drucker anfertigt - natürlich gegen einen kleinen Obolus.

Eine Autoversicherung für Carl kann man dann erst in Flores (ca. 2 Stunden entfernt) abschließen und auch nicht am heutigen Samstag oder gar am morgigen Sonntag. Also wird es wohl für ein paar Tage ohne gehen müssen.

Letztlich schaffen wir es über die Grenze und feiern am Abend das guatemaltekische Preisniveau bei leckeren Tacos zu 50 Cent.

Am nächsten Morgen geht es schon um 5 Uhr los, schließlich wollen wir die ersten sein in Tikal. Und tatsächlich, wir haben die weitläufige Anlage fast für uns, tauche ein in den von Nebelschwaden durchzogenen Dschungel und lassen uns von den großartigen Mayaruinen von Tikal bezaubern.
Für mich ist Tikal neben Palenque in Mexiko die schönste Maja-Stätte, natürlich auch weil man hier auf die Pyramiden steigen und den Blick über die schier endlosen Baumwipfel des Urwaldes schweifen lassen kann.

In den nächsten Tagen fahren wir Richtung Süden. In Rio Dulce bleiben wir zwei Nächte und machen einen Ausflug nach Livingston.

Livingston ist eine Kleinstadt mit immerhin 16.000 Einwohnern, die nicht an das Straßennetz angebunden ist und nur per Boot über das Meer oder - wie in unserem Fall - mit einer ca. einstündigen Bootstour über den Fluss erreicht werden kann. Trotzdem gibt es hier Autos und vor allem viele Tuk-Tuks. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Oliver (Sonntag, 18 November 2018 10:08)

    Mercedes Benz :-)