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Mittelchile: Fast wie zu Hause ...

In Mittelchile - speziell im Seengebiet südlich von Santiago - haben sich viele Deutsche niedergelassen. Und so kommt man sich hier auch fast wie zuhause vor: sanft geschwungene grüne Hügel erinnern an deutsche Mittelgebirge wie Rhön oder Harz, die Bäckerei "Rostock" backt deutsches Brot und alles hat seine Ordnung, bis hin zum penibel angelegten Vorgarten.

Doch vor dieser unerwarteten "Heimkehr" steuern wir zunächst die Küste bei Valparaiso an, um noch einmal ein bisschen Strandluft zu schnuppern.

Valparaiso kannte ich bisher nur aus Piratenfilmen, weil es im 16. und 17. Jahrhundert ein wichtiger spanischer Seehafen in der Karibik war. Heute ist es immer noch ein wichtiger Seehafen, aber vor allem eine lebensfrohe und schrille Stadt mit Schrägaufzügen auf die Hügel hinauf, vielen bunten Häuserwänden und wilden, verwinkelten Treppen und Gängen.

Nach unserem Spaziergang durch Valparaiso, setze ich Yannik in Santiago ab, damit er sich noch ein wenig seinem Studium widmen kann.

Nun also allein rolle ich weiter auf der Panamericana (doch mal wieder...) nach Süden, bis ich das eingangs bereits erwähnte Seengebiet erreiche. Es wird es langsam kälter, was sowohl an der Jahreszeit (in Südamerika beginnt der Winter) als auch  daran liegt, dass es immer weiter nach Süden geht.

Aber hier in Pucon ist es noch angenehm und man kann am Abend ein Bier genießen und sich auf die Besteigung des Vulkans Villarrica am nächsten Tag vorbereiten.

Am nächsten Morgen geht es dann noch vor Sonnenaufgang los. Diejenigen aus unserer Wandergruppe, die 10.000 chilenische Pesos übrig haben, nehmen für das erste Viertel des Weges den Skilift. Wir anderen frieren weniger... 

Die Besteigung des Villarrica ist nur mit Führer und dem Ausleihen einer entsprechenden Ausrüstung möglich. Unsere Gruppe besteht aus 5 zahlenden Gästen und 3 Führern, was ein durchaus übliches Verhältnis ist, da damit gerechnet werden kann, dass mehrfach abstiegswilllige Abbrecher auf dem Rückweg begleitet werden müssen.

Und so geschieht es auch: noch bevor der schwierige Teil mit Steigeisen am Gletscher beginnt, kehren zwei der koreanischen Mädels mit einem der Führer um. Die verbleibende Gruppe orientiert sich am Tempo des verbleibenden Koreaners und kommt nur langsam voran. Trotzdem erreichen wir wie angekündigt gegen 13 Uhr den Gipfel und genießen die herrliche Aussicht. 

Runter geht es dann zum Teil auf dem Hosenboden - so schnell, dass ich gegen 16 Uhr Ortszeit in Pucon noch im Internet mitbekomme, wie RB Leipzig ins DFB-Pokalhalbfinale einzieht.

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Kommentare: 2
  • #1

    Oliver (Montag, 08 April 2019 20:26)

    Hört hört! Der Reinhold Messner aus Taucha :-) Steht Dir gut das Outfit.

  • #2

    Meiky (Dienstag, 30 April 2019 16:35)

    Meine Kommilitonin, mit der ich gerade in einer langweiligenStatistik - Vorlesung deinen Blog durchgehe sagte gerade, du solltest ein Buch schreiben. Oder einen Reiseführer. Oder so....