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Zu wenig Zeit in einem großen Land

Mit Paraquay habe ich das letzte Land meiner Reise erreicht - am 14.6.2019 geht Carls Schiff von Montevideo aus nach Hause und am Wochenende darauf bin auch ich dann wieder im warmen und sonnigen Deutschland und lasse das kalte und regnerische Südamerika hinter mir.

Von Paraguay kann ich aus zeitlichen Gründen nur den südöstlichen Zipfel bereisen. Das Preisniveau ist angenehm niedrig und dennoch ist das Angebot gut - ein Grund dafür, dass sich hier viele Auswanderer aus Europa niedergelassen haben.

Ich besuche Tom, einen Bekannten meines Bruders, der vor seit einem halben Jahr hier lebt. Tom führt mich in der deutschen Kolonie herum und zeigt mir diverse Anwesen von Auswanderern. Im Supermarkt gibt es deutsche Produkte und man hört hier mindestens ebensoviel Deutsch wie Spanisch. Ein weiterer Grund dafür, dass Paraguay als Auswanderungsland so interessant ist, sind die äußerst liberalen Einwanderungsgesetze. Eine Aufenthaltsgenehmigung ist ebenso wenig ein Problem wie ein Grundstückskauf oder eine Arbeitsgenehmigung.

Nach zwei Tagen bei Tom fahre ich weiter nach Süden. Bei Trinidad besuche ich die größte und besterhaltenste Jesuiten-Reduktion des Landes. In einer Reduktion ("Zusammenführung") lebten Jesuitenpater mit den Guarani, den Ureinwohnern Paraguays, gemeinsam in einer Siedlung. Die Arbeit der Jesuiten wird auch heute in Paraguay noch in einem sehr postiven Licht gesehen, weil sie nicht nur viel Wissen mitbrachten, sondern auch die Guarani gegen portugisische Sklavenhändler schützten - zumindest so lange, bis die spanische Krone die Region an Portugal verkaufte, die Jesuiten vertrieben und viele Guarani versklavt wurden.

Bei Hohenau, einer anderen von deutschen Einwanderern gegründeten Kolonie, stehe ich gemeinsam mit Markus auf einer Wiese. Markus ist seit acht Jahren auf Reise und will hier einige Wochen stehen bleiben um zu überwintern. Für einige Tage geniesen wir den abendlichen Luxus seines LKWs, schauen deutsche Fernsehserien und warten darauf, dass das Wetter besser wird. 

Als dann wieder Sonnenschein auf dem Programm steht, breche ich auf in Richtung Süden und in die letzte Woche meiner Reise.

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Kommentare: 2
  • #1

    Ingrid & Reinhard (Samstag, 08 Juni 2019 07:29)

    ...wir wussten es: Die Sachsen sind ueberall... -> "Sachsen Allee"
    Alles Gute fuer die letzten Tage da unten. Wir freuen uns aufs Wiedersehen! Herzliche Gruesse...I & R

  • #2

    Oliver (Samstag, 08 Juni 2019 16:33)

    Ich wollte ein Okapiposter und was schenkst Du mir? Das ist kein Okapi. Das ist ein Schabracken.........

    Gute Heimreise!